Pet clinic

Die wörtliche Übersetzung der "Osteopathie" bedeutet "Knochenleiden". Der Begründer dieser Behandlungsform, Andrew Taylor Still, hat jedoch bereits nach einigen Jahren festgestellt, dass diese Bezeichnung den Umfang der Osteopathie nicht abbilden kann. Osteopathen behandeln nicht nur Knochenleiden wie Gelenkblockaden, sondern auch verkürzte Weichteile oder miteinander verklebte Strukturen wie Organe oder Muskeln. Dabei werden stets sogenannte Ursache-Folge-Ketten gesucht und therapiert. Diese Ketten bauen sich mit der Zeit auf, wenn ein auslösendes Trauma eingewirkt hat und der Körper zunehmend die Folgen kompensiert. Beispielsweise kann ein Umknicken des Fußes die Gelenkachse des Knies verändern, diese wiederum das Hüftgelenk beeinflussen, dieses in der Folge die Beckenstellung, die Position der Wirbelsäule usw. Der Patient kommt dann eventuell mit Hüft-, Rücken-, Schulterschmerzen oder einem Beckenschiefstand in die Praxis. In der Osteopathie kann mit schmerzfreien Tests recht schnell die Ursache - in diesem Falle das Umknicken des Fußes - gefunden werden. In der Behandlung wird dann die Ursache-Folge-Kette abgebaut. Ketten kann man im ganzen Körper finden. Eine sehr häufige Variante geht vom Kiefergelenk oder der Halswirbelsäule aus und setzt sich Richtung Schultern und Arme und/oder in den Brustkorb fort. Die Ursache kann beispielsweise eine kleine Fehlstellung im Gebiss oder Zähneknirschen/-pressen sein. Stress verursacht sehr häufig Ursache-Folge-Ketten im Kopf-Nackenbereich, was unterschiedlichste Symptome verursachen kann.

Doch nicht nur im knöchernen Skelett kann man solche Ketten finden. Nicht selten gehen sie von den inneren Organen aus. Beispielsweise können durchgemachte Organentzündungen zu Verklebungen der Organe mit ihrer Umgebung führen. Dies kann wiederum die Beweglichkeit benachbarter Organe oder Muskeln sowie die Durchblutung und die nervliche Ansteuerung einschränken. Muskeln reagieren auf Entzündungen oder Verklebungen in ihrer Umgebung oft mit Anspannung und verkürzen. Diese Verkürzung ändert wiederum die Bewegungsachse der Gelenke, die durch diese Muskeln beeinflusst werden. Die Osteopathie betrachtet demnach nicht nur die Knochen, sondern auch Organe, Muskeln, Sehnen und Faszien in ihrem Zusammenspiel. Auch die Nervenversorgung und die Durchblutung spielen dabei eine zentrale Rolle und stehen bei der Untersuchung stets im Fokus.

In meiner Praxis werden Patienten jedes Alters mit den unterschiedlichsten Beschwerden osteopathisch behandelt. Da Kinder allerdings keine kleinen Erwachsenen sind, passe ich die osteopathischen Prinzipien an die Besonderheiten ihres wachsenden Körpers an. Für die umfassende Ausbildung auf diesem Gebiet habe ich nach meinem fünfjährigen Osteopathiestudium eine 18monatige Weiterbildung in Kinderosteopathie angeschlossen. Die Kosten für eine osteopathische Behandlung werden von den privaten und von vielen gesetzlichen Krankenkassen anteilig übernommen. Sie benötigen dafür als gesetzlich Versicherte/r eine schriftliche Bescheinigung Ihres behandelnden Arztes (z. B. ein Privatrezept).